Als Verbau bezeichnet man eine stabile Verschalung, mit der Schächte, Hohlräume oder Baugruben stabilisiert und gegen Einbrüche von Erdreich oder Wasser abgesichert werden. In verschiedenen Bausparten gibt es unterschiedliche Arten des Verbaus, so werden etwa im Tiefbau andere Methoden genutzt als im Tunnel- oder Bergwerksbau. Man unterteilt den Verbau grob in den Grabenverbau und den Baugrubenverbau. Der z.B. beim Verlegen von Rohrleitungen genutzte Grabenverbau zeichnet sich durch Seitenwände aus, die sich gegenseitig abstützen. Der Baugrubenverbau sichert die Baugrube nach allen Seiten gegen Einsturz und Wassereinbruch ab. Er muss zur Rückseite hin verankert und teilweise durch Befestigungen im Boden abgesichert werden.
Zusätzlich werden noch unterschieden:
- Hamburger Verbau: hauptsächlich im U-Bahnbau genutzt, senkrechte Wände, senkrechte I-Träger, senkrechte Holzbohlen. Nach dem Entfernen der Träger bleiben die Holzbohlen als verlorene Schalung im Boden.
- Essener Verbau: leicht geneigt mit Rückverankerung. Zwischenräume mit Maschendraht und Spritzbeton ausgefüllt.
- Berliner Verbau: hauptsächlich im U-Bahnbau verwendet, außerdem bei feuchten Böden, die leicht zu entwässern sind. Zuerst werden I-Stahlprofile im Boden versenkt; zwischen diesen wird die Baugrube ausgehoben. Zwischen den Trägern werden dann Bohlen bzw. Kanthölzer angebracht. Teilweise rückwärtige Verankerung im Baugrund.
Verbausysteme können auch gemietet werden, teils mit dem zur Errichtung erforderlichen Maschinenpark. Vor der Entscheidung für ein System sollte ein Statiker die Eignung für die jeweilige Baustelle prüfen.