Store Erosion

07.03.2024 | Lexikon

Unter einer Store Erosion versteht man den Alterungsprozess eines Ladengeschäfts (Einzelhandel oder auch zum Beispiel Filialen von Geldinstituten oder anderen Dienstleistern) bezogen auf dessen Marktfähigkeit. Dies betrifft einerseits die Einrichtung, die zunehmend abgenutzt und altmodisch wirkt, als auch Farbgebung und Renovierungszustand von Gebäude und Räumen (Fassade, gegebenenfalls Eingangsbereich oder Treppenhaus, Wände, Decken, Fußbodenbeläge) sowie die Art, wie die Waren dem Kunden dargeboten werden.

Die Anforderungen des Marktes ändern sich im Laufe der Zeit, Ansprüche und Erwartungen von Kunden werden neu ausgerichtet und auch das Warensortiment kann vielleicht nicht mehr zeitgemäß sein. Teilweise wird der Begriff auch auf die Betriebsform eines Geschäfts bezogen (zum Beispiel Bedienung durch Personal oder Selbstbedienung, Bringkauf oder Holkauf, Zahlungs- und Inkassomethoden, Preisgestaltung).

Im Marketing werden Betriebe nach einer Reihe von Kriterien in Betriebstypen untergliedert; deren Größe und Organisationsform spielen dabei eine Rolle. Auch diese Betriebstypen unterliegen einem Alterungsprozess und können nicht mehr marktgerecht sein.

Mögliche Gegenmaßnahmen gegen die Store Erosion sind eine permanente Imagepflege und eine ständige Anpassung des Auftritts dem Kunden gegenüber.
Die Außenfassade muss gepflegt und gelegentlich renoviert werden, Schaufenster können regelmäßig neu gestaltet, die Verkaufsräume häufiger renoviert und umgestaltet werden, wobei auch an eine Neumöblierung zu denken ist. Im Lebensmitteleinzelhandel ist an zeitgemäße Kühltheken und Hygienemaßnahmen zu denken.

Auch der Werbeauftritt gehört dazu – Flyer und Prospekte sind von Zeit zu Zeit neu zu gestalten, neue Werbemaßnahmen zu entwickeln. Eine häufige Anpassung des Warensortiments verhindert den sogenannten Sortimentsverschleiß.

Aber auch die Weiterbildung der Mitarbeiter kann ein wichtiger Punkt sein – etwa in Hinsicht auf besseren Kundenservice, mehr Beratung, Freundlichkeit, erfolgreiche Verkaufsgespräche – oder auch zwecks Erwerb von Kenntnissen über neue Produkte, um die Kundenberatung zu verbessern. Je komplizierter die angebotenen Produkte sind (zum Beispiel im Geldinstitut- und Anlagebereich) desto wichtiger wird dieser Aspekt.