Schalenkonstruktion

07.03.2024 | Lexikon

Schalenkonstruktionen kommen in der Bautechnik bei Flächentragwerken zum Einsatz. Eine Schale wird dabei meist als Tragwerk in Form einer gekrümmten Fläche definiert. Dieses kann Belastungen durch Biegung und Längskräfte sowohl senkrecht als auch in der Ebene aufnehmen. Eine Schalenkonstruktion besitzt keine Stützen; ihre Stärke ist sehr gering im Verhältnis zu ihrem Ausmaß. Schalenkonstruktionen haben Spannweiten von bis zu 150 Metern. Sie können viele unterschiedliche Formen annehmen, zum Beispiel die einer Kuppel oder auch eines Paraboloids.

Als eine der ersten Schalenkonstruktionen wird das Pantheon in Rom angesehen (erbaut etwa 118 bis 125 n.Chr.). Der Bau weist eine innere und eine äußere Schale auf, die aus Gussbeton bestehen. Dieser wurde im Römischen Reich seit dem 2. Jahrhundert v.Chr. verwendet. Die Spannweite der Kuppel beträgt 43,50 Meter.

In der DDR waren die Schalenbauten des Ingenieurs Ulrich Müther bekannt. Dieser Baustil wurde verwendet, weil er zwar zeitaufwändiger, aber materialsparend war. Seit den 1960er Jahren wurden dort verschiedene Formen von Schalenkonstruktionen z.B. für Planetariumsdächer, Messegebäude, Restaurants oder Bobbahnen verwendet.

Im modernen Industriebau werden vorgefertigte Schalenkonstruktionen benutzt, um zum Beispiel bei Werkhallen oder Hallenbädern möglichst ökonomisch eine große Spannweite ohne Stützkonstruktion zu erzielen.