Pflanzenkläranlage

07.03.2024 | Lexikon

Pflanzenkläranlagen bestehen aus künstlich angelegten Becken oder Teichen, in denen mit Hilfe ausgewählter Sumpfpflanzen wie Binsen und Schilf eine biologische Klärung von Abwässern stattfindet. Es können gelöste organische und anorganische Stoffe abgebaut und die Anzahl der Keime im Wasser verringert werden.

Meist werden Pflanzenkläranlagen zur Reinigung schwach belasteter Abwässer kleinerer Gemeinden oder abgelegener Gebäude verwendet. Der Unterschied zu einer herkömmlichen Kläranlage besteht darin, dass der Pflanzenkläranlage kein Sauerstoff künstlich zugeführt wird. Die Hauptarbeit der Reinigungsleistung wird nicht durch die Pflanzen, sondern durch Bakterien erledigt, welche sich im Wurzelwerk und im Boden der Becken ansiedeln. Die Pflanzen versorgen dabei die Bakterien mit Sauerstoff. Pflanzenkläranlagen reinigen das Abwasser effektiver als andere biologische Kläranlagen wie Belebungs- oder Verrieselungsanlagen. Sie benötigen jedoch eine relativ große Fläche. Auch eine ausreichende Wurzeltiefe der Pflanzen muss gewährleistet sein; 60 cm Wurzeltiefe sind das Minimum.

Pflanzenkläranlagen bestehen aus drei Komponenten, einem Becken zur mechanischen Trennung der festen Bestandteile (Absetz- oder auch Trockenfilterbecken), einem Pflanzenbecken und einem Kontrollschacht zur Messung der Abwasserwerte. In der ersten Stufe anfallender Klärschlamm muss fachgerecht entsorgt werden. Teilweise findet jedoch auch im Absetzbecken bereits ein biologischer Abbau des Klärschlammes statt.

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