Palladio

07.03.2024 | Lexikon

Andrea di Piero della Gondola, genannt Palladio, war ein italienischer Architekt. Er lebte von 1508 bis 1580 und wird als der bedeutendste Architekt der Renaissance in Oberitalien angesehen. Anders als andere zeitgenössische Architekten war er allein als solcher tätig und nicht auch noch in anderen Zweigen der Kunst. Palladio ließ sich von der römischen Antike inspirieren. Beeinflusst wurde er auch von den Arbeiten von Michelangelo, Bramante, Sanmicheli und Sansovino. Er wandelte jedoch deren Ideengut ab und integrierte es in seinen eigenen Stil. Palladio entwarf Paläste, Villen und Kirchen – beispielsweise die Villa „La Rotonda“ nahe Vicenza. Weitere Bekanntheit erlangte er durch sein 1570 in Venedig erschienenes architekturtheoretisches Werk „I quattro libri dell’architettura“.

Die von ihm entworfenen Bauten zeichnen sich durch ein hohes Maß an Harmonie und Eleganz aus. Palladio wurde zum Namensgeber eines eigenen Baustils, des Palladianismus. Kennzeichen dieser Stilform sind strenge, klassizistische Formen. Zur Anwendung kamen tempelartige Frontgestaltungen. Charakteristisch ist auch das bei Portalen und Fenstern angewandte Palladio-Motiv, auch venezianisches Fenster genannt. Ein zentraler, hoher Bogen wird dabei rechts und links von zwei kleineren, schmaleren rechteckigen Öffnungen eingerahmt, über denen kleine ovale oder halbrunde Fenster angebracht sein können.