[ früher RDM-Preisspiegel ]
Der jeweils im Sommer eines jeden Jahres veröffentlichte IVD-Preisspiegel enthält Preise für eine Reihe von Miet- und Kaufobjekten in den deutschen Städten, wie sie im Frühjahr für die Objekte bezahlt wurden. Entstanden ist der Preisspiegel nach Vorarbeiten des RDM-Bayern im Jahre 1969 auf der Grundlage von definierten Normobjekten, die den Gesamtmarkt repräsentieren.
Ausgewählte Marktberichterstatter des IVD schließen von den tatsächlich am Markt erzielten Preisen ihrer individuellen Bezugsobjekte mit Hilfe von aus der Erfahrung gewonnenen Umrechnungsfaktoren auf Preise dieser Normobjekte. Der erste bundesweite Preisspiegel erschien 1971.
Bei den ermittelten Preisen des Preisspiegels handelt es sich um „Schwerpunktpreise“ für genau gekennzeichnete Normobjekte und nicht um Preisspannen. Er gilt deshalb heute auf Grund seiner Konstruktion als die einzige Informationsquelle, die es ermöglicht, Konjunkturschwankungen über einen derart langen Zeitraum zu verfolgen. Außerdem besteht die Möglichkeit, Raumindizes zu erstellen, die die verschiedenen Städte hinsichtlich ihrer Immobilienpreisniveaus vergleichbar machen. Neben Preisdaten werden auch die den Marktumfang und die Markttendenz kennzeichnenden Indikatoren ermittelt.
Gegenstand der Erfassung von Kaufpreisen sind folgende Objekte
- Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser
(drei Lagekategorien), - Baugrundstücke für Mehrfamilienhäuser mit einer GFZ von 0,8 für drei Lagekategorien,
- Freistehende Einfamilienhäuser aus dem Bestand
(vier Qualitätskategorien), - Doppelhaushälften aus dem Bestand
(drei Qualitätskategorien) – nur in Bayern, - Reiheneinfamilienhäuser aus dem Bestand
(drei Qualitätskategorien), - Eigentumswohnungen aus dem Bestand
(vier Qualitätskategorien), - Wohnhäuser zur Kapitalanlage
(zwei Alterskategorien), - Geschäfts-/Büro-/Logistikobjekte und Einkaufscenter – nur in Bayern.
Außerdem werden Mietpreise erhoben für
- Altbauwohnungen (drei Wohnwertkategorien),
- Neubauwohnungen aus dem Bestand
(drei Wohnwertkategorien), - Neubauwohnungen Erstbezug (zwei Wohnwertkategorien),
- Reiheneinfamilienhäuser aus dem Bestand
(drei Wohnwertkategorien) – nur in Bayern, - Reiheneinfamilienhäuser Erstbezug
(drei Wohnwertkategorien) – nur in Bayern, - Ladenlokale 1a Geschäftskern
(zwei Größenkategorien), - Ladenlokale 1b Geschäftskern
(zwei Größenkategorien), - Ladenlokale 1a Nebenkern
(zwei Größenkategorien), - Ladenlokale 1b Nebenkern (zwei Größenkategorien),
- Büroobjekte (drei Nutzungswertkategorien).
Der frühere RDM-Preisspiegel war vielfach Grundlage zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten. Hierzu zählen:
- A.E. Holmans | „House Prices, Land Prices, the Housing Market and Housing Purchase Debt in the UK and other Countries“ | Economic Modelling | 1994
Eine vergleichende Untersuchung der Immobilienpreisentwicklung in USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Schweden, Italien - Thomas Altenseuer | Die Preisentwicklung von Wohnimmobilien
- Thomas Dopfer | „Eine empirische Untersuchung für die Bundesrepublik Deutschland von 1973 bis 1994“ | Empirische Wirtschaftsforschung, Band 26 | 1995
„Der westdeutsche Wohnungsmarkt – ein dynamisches Teilmarktmodell“ | München | 2000 - Jan Linsin | „Der westdeutschen Markt für Einzelhandelsimmobilien“ | Freiburg | 2004
J. Linsin analysierte auf der Grundlage des RDM-Preisspiegels in seiner Dissertation die mietpreisdeterminierenden Faktoren im Kontext sich wandelnder Betriebsformen und der Änderungen im Konsumverhalten.
Daten aus dem IVD-Preisspiegel fließen auch regelmäßig in die Wohngeld- und Mietenberichte der Bundesregierung, sowie in zahlreiche Veröffentlichungen der Bundesländer und Städte ein.
Hinzuweisen ist darauf, dass auch der VDM seit 1986 einen Preisspiegel herausgab, der im Gegensatz zum RDM-Preisspiegel Preisspannen angab. – Nach Vereinigung von RDM und VDM zum Immobilienverband Deutschland (IVD) wurde der RDM-Preisspiegel 2005 erstmals unter der Bezeichnung IVD-Preisspiegel herausgebracht.