Unter Ausbildung versteht man die systematische Vermittlung von Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, unterschieden wird zwischen akademischer und beruflicher Ausbildung.
• Akademische Ausbildung:
Die akademische Ausbildung findet an Universitäten/Hochschulen und Fachhochschulen statt. Außerdem gehören dazu die Berufsakademien, die einen akademischen Status genießen. Es handelt sich um den sogenannten tertiären Ausbildungssektor, der Träger der akademischen Ausbildung ist.
Im Bereich immobilienwirtschaftlicher Studienmöglichkeiten konzentriert sich die akademische Ausbildung vor allem auf Fachhochschulen und Berufsakademien. Es gibt derzeit elf Fachhochschulen und fünf Berufsakademien in Deutschland, die im Rahmen einer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Studiengänge oder Studienschwerpunkte mit immobilienwirtschaftlichem Inhalt anbieten.
Während beim in der Regel acht-semestrigen Studium an Fachhochschulen meist zwei praktische Studiensemester vorgesehen sind, in denen die Studenten in Betrieben ihres späteren Berufsfeldes arbeiten und diese Tätigkeit wissenschaftlich begleiten (Themen der Diplomarbeit ergeben sich aus diesem Tätigkeitsspektrum), entspricht das Studium an Berufsakademien einem dualen System. Die Hälfte der Studienzeit verbringen die Studierenden an der Akademie und die andere Hälfte in Partnerbetrieben oder Verwaltungen des öffentlich-rechtlichen Bereichs. So verbinden sich Theorie und Praxis.
Im Universitätsbereich gibt es vier immobilienwirtschaftliche Stiftungslehrstühle, nämlich an der Universität Leipzig, an der European Business School Reichartshausen und zwei an der Universität Regensburg (Immobilienmanagement und Immobilienökonomie). Dort werden noch drei weitere Stiftungslehrstühle eingerichtet, nämlich für Immobilienfinanzierung, Immobilienentwicklung und Immobilienrecht.
Die akademische Ausbildung befindet sich derzeit im Umbruch. Viele Fachhochschulen haben sich im Zuge des Bologna-Prozesses zu einer Umstellung von Diplomabschlüssen auf Bachelor- und Masterabschlüsse entschlossen. Der Bachelorabschluss kann nach einem relativ kurzen Studium erreicht werden. Der Masterabschluss entspricht dem akademischen Diplom.
Der mit der Unterzeichnung einer entsprechenden Urkunde durch 29 europäische Bildungsminister eingeleitete Bologna-Prozess soll der Vereinheitlichung und damit der größeren Transparenz der europäischen akademischen Abschlüsse dienen. Die Erklärung entfaltet jedoch keine Bindungswirkung, so dass nach wie vor Universitäten und Fachhochschulen am Diplom-Abschluss festhalten. Umgesetzt wurde dieser Prozess durch das Hochschulrahmengesetz, das es den Hochschulen ermöglicht – sie aber nicht dazu verpflichtet – Bachelor- und Masterstudiengänge zu entwickeln bzw. auszuprobieren.
• Berufliche Ausbildung:
Die Berufsausbildung in der Immobilienwirtschaft erfolgte früher nach dem Ausbildungsberufsbild des Kaufmanns/der Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, das im Zuge der Neuregelung von 2006 in Immobilienkaufmann/Immobilienkauffrau umbenannt wurde.
Diese neue, auf dem Berufsbildungsgesetz basierende Verordnung über die Berufsausbildung zum Immobilienkaufmann/zur Immobilienkauffrau, die am 01.08.2006 in Kraft trat, sieht im dritten Ausbildungsjahr fünf Wahlpflichtqualifikationen vor, nämlich Steuerung und Kontrolle im Unternehmen, Gebäudemanagement, Maklergeschäfte, Bauprojektmanagement und Wohnungseigentumsverwaltung. Der Auszubildende muss im sich im dritten Ausbildungsjahr für zwei dieser Wahlqualifikationseinheiten entscheiden. Damit wird Abschied genommen von dem bisherigen Monoberuf des Kaufmanns/der Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft.
Die betriebliche Ausbildung wird im Rahmen des dualen Systems durch die Ausbildung an der Berufsschule nach den Vorgaben des Rahmenlehrplanes für Immobilienkaufleute ergänzt.
Eine Veröffentlichung von angebotenen Ausbildungsstellen im Internet kann bei der Bundesagentur für Arbeit erfolgen.
• Berufliche Fortbildung:
Unter Weiterbildung versteht man eine Anpassungs- oder Aufstiegsfortbildung von Personen, die bereits in Berufsleben stehen und ihren Berufsbildungsstand entweder dem aktuellen Wissensstand anpassen wollen oder einen Aufstieg in ihrem Unternehmen anstreben. Die Aufstiegsfortbildung zum geprüften Immobilienfachwirt (IHK)/zur geprüften Immobilienfachwirtin (IHK) ist ebenfalls in einer Verordnung auf der Grundlage des Berufsbildungsgesetzes geregelt. Die frühere Bezeichnung dieses Abschlusses lautete „Fachwirt / Fachwirtin der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Im Gegensatz zur beruflichen Erstausbildung ist die berufliche Fortbildung eine berufsbegleitende Erwachsenenbildung. Die Regelungen hierzu finden sich in der Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Immobilienfachwirt /Geprüfte Immobilienfachwirtin vom 25.01.2008.
Im Jahr 2012 boten 46 Institutionen einschließlich einiger Weiterbildungszentren der Industrie- und Handelskammern Lehrgänge an, die zum Abschluss „Geprüfter Immobilienfachwirt/Immobilienfachwirtin IHK“ führen.
Beim anderen Abschluss handelt es sich um den funktionsorientierten Fachkaufmann für die Verwaltung von Wohnungseigentum. Rechtsgrundlage hierfür sind Kammerregelungen aufgrund einer Ermächtigung nach § 42 Abs. 2 Berufsbildungsgesetz. Allerdings ist das Interesse an dieser Fortbildungsmaßnahme relativ gering. Es gibt zurzeit zwei Bildungsträger in Deutschland, die entsprechende Lehrgänge anbieten.
Einen Überblick über die Anbieter von Lehrgängen der beruflichen Fortbildung erhält man bei der Bundesagentur für Arbeit im Internet.
• Institutionalisierte Berufsbildung:
Neben den auf dem Berufsbildungsgesetz beruhenden staatlichen beruflichen Aus- und Fortbildungsabschlüssen gibt es weitere von privaten Berufsbildungsträgern angebotene immobilienwirtschaftliche Lehrgänge. Sie führen zu institutsinternen Studienabschlüssen. In der Regel werden von diesen Institutionen auch Lehrgänge angeboten, die zu einem nach dem Fachwirtabschluss auf der Grundlage des Berufsbildungsgesetzes beruhen.
Die institutsinternen Abschlüsse bauen überwiegend auf dem Fachwirtabschluss oder auf einer vergleichbaren Vorausqualifikation auf. Zu den Bildungsträgern, die immobilienwirtschaftliche Kontaktstudiengänge oder Aufbaustudiengänge anbieten, gehören folgende Akademien:
- Deutsche Immobilien Akademie an der Universität Freiburg GmbH
- IRE/BS-Immobilienakademie GmbH auf Schloss Reichartshausen in Oestrich-Winkel
- Akademie der Immobilienwirtschaft (ADI) in Stuttgart
- Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Bochum
- Südwestdeutsche Fachakademie der Immobilienwirtschaft in Wiesbaden,
- Technische Akademie Südwest e.V. TAS in Kaiserslautern
Ein Überblick über weitere Bildungsträger mit einem immobilienwirtschaftlichen Seminarangebot wird hier angehängt.
Akademie der Immobilienwirtschaft (ADI) |
AFM Akademie für Facility Management |
AWB Akademie für Wirtschaft und Bildung |
Akademie der Immobilienwirtschaft (ADI) GmbH |
AWI – Akademie der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Baden-Württemberg GmbH |
BBA – Berlin-Brandenburgische Akademie der Immobilienwirtschaft e.V. |
Berliner Fachseminare Bernd Heuer Dialog Düsseldorf GmbH |
Berufsakademie Sachsen |
Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Leipzig |
Bildungs-Service GmbH |
Bundesverband Deutscher Sachverständiger und Fachgutachter e.V. (BDSF) |
Deutsche Angestellten-Akademie (DAA) |
DIA – Deutsche Immobilien-Akademie – an der Universität Freiburg |
Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim |
ebs IMMOBILIENAKADEMIE GmbH EUROFORUM Deutschland GmbH |
Europäische Immobilien Akademie |
Europäisches Institut für postgraduale Bildung an der TU Dresden e.V. EIPOS |
Europäische Managementakademie – Gesellschaft zur Fortbildung von Fach- und Führungskräften |
ewm Wirtschaftssemninare MD GmbH |
FWI Führungsakademie der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V.GBS – Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gemeinnützige GmbH |
gtw Weiterbildung für die Immobilienwirtschaft GmbH |
Handelskammer Hamburg |
Haufe Akademie |
Haus der Technik e.V. – HDT |
HBC. Hochschule Biberach |
HelfRecht Unternehmerische Planungsmethoden AG |
Hochschule Anhalt (FH) – Hochschulstandort Bernburg, Fachbereich Wirtschaft |
Hochschule Ostwestfalen-Lippe |
IBS Lippstadt International Business School |
IHK Giessen-Friedberg – Geschäftsstelle Friedberg |
IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern |
IHK Rhein-Neckar – Fort- und Weiterbildung |
IHK Südthüringen – Weiterbildungszentrum |
IHK Südwestsachsen – Chemnitz-Plauen-Zwickau |
IHK-Weiterbildungsakademie GmbH |
IHK-Zentrum für Weiterbildung GmbH |
IMI Immobilien Institut UG |
immopromot Bernd Eger OHG |
Institut der Bauwirtschaft |
Institut für Baubiologie und Ökologie, unabhängige private GmbH |
Institut für City- und Regionalmanagement Ingolstadt e.V. |
Institut für deutsches und internationales Baurecht e.V. – an der Humbold-Universität zu Berlin |
Internationales Institut für Facility Management |
IVD Institut – Gesellschaft für Immobilienmarktforschung und Berufsbildung mbH |
JADE Hochschule |
Josef-Humar-Institut e.V. – Institut für Wohnungseigentum und Wohnungsrecht |
Klaus Nielen Institut für Immobilienwirtschaft GmbH |
Management Forum Starnberg GmbH |
Management GmbH |
ML Fachinstitut für die Immobilienwirtschaft |
Oldenburgische Industrie- und Handelskammer |
PROTEKTOR – Fachschule für Dienstleistungen |
Sächsische Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie – VWA |
Südwestdeutsche Fachakademie der Immobilienwirtschaft e.V. |
Tasche & Partner Sachverständigen-NetzwerkUniversität Leipzig – Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät – Stiftungslehrstuhl Grundstücks- und Wohnungswirtschaft |
Technische Hochschule Ingolstadt |
VDM Verband Deutscher Makler, Landesverband Bayern |
VDM Verband Deutscher Makler Landesverband Nordrhein-Westfahlen |
Verkaufstraining f. d. Immobilienwirtschaft |
WAK Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein |
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG |
WF-Akademie |
Wirtschaftsakademie Küster GmbH |
WIS Steintechnisches Institut Mayen-Koblenz im IHK-Bildungszentrum Koblenz e.V. |
Württembergische Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie e.V. |