Aus- und Weiterbildung

06.03.2024 | Lexikon

Unter Ausbildung versteht man die systematische Vermittlung von Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, unterschieden wird zwischen akademischer und beruflicher Ausbildung.

• Akademische Ausbildung:

Die akademische Ausbildung findet an Universitäten/Hochschulen und Fachhochschulen statt. Außerdem gehören dazu die Berufsakademien, die einen akademischen Status ge­nie­ßen. Es handelt sich um den sogenannten tertiären Aus­bildungssektor, der Träger der akademischen Ausbildung ist.

Im Bereich immobilienwirtschaftlicher Studienmöglichkeiten konzentriert sich die akademische Ausbildung vor allem auf Fachhochschulen und Berufsakademien. Es gibt derzeit elf Fachhochschulen und fünf Berufsakademien in Deutschland, die im Rahmen einer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Studiengänge oder Studienschwerpunkte mit im­mo­bi­lien­wirt­schaft­li­chem Inhalt anbieten.

Während beim in der Regel acht-semestrigen Studium an Fachhochschulen meist zwei praktische Studiensemester vorgesehen sind, in denen die Studenten in Betrieben ihres späteren Berufsfeldes arbeiten und diese Tätigkeit wissenschaftlich begleiten (Themen der Diplomarbeit ergeben sich aus diesem Tätigkeitsspektrum), entspricht das Studium an Berufsakademien einem dualen System. Die Hälfte der Studienzeit verbringen die Studierenden an der Akademie und die andere Hälfte in Partnerbetrieben oder Verwaltungen des öffentlich-rechtlichen Bereichs. So verbinden sich Theorie und Praxis.

Im Universitätsbereich gibt es vier immobilienwirtschaftliche Stiftungslehrstühle, nämlich an der Universität Leipzig, an der European Business School Reichartshausen und zwei an der Universität Regensburg (Immobilienmanagement und Immobilienökonomie). Dort werden noch drei weitere Stiftungslehrstühle eingerichtet, nämlich für Immobilienfinanzierung, Immobilienentwicklung und Immobilienrecht.

Die akademische Ausbildung befindet sich derzeit im Umbruch. Viele Fachhochschulen haben sich im Zuge des Bologna-Prozesses zu einer Umstellung von Diplomabschlüssen auf Bachelor- und Masterabschlüsse entschlossen. Der Bachelorabschluss kann nach einem relativ kurzen Studium erreicht werden. Der Masterabschluss entspricht dem akademischen Diplom.

Der mit der Unterzeichnung einer entsprechenden Urkunde durch 29 europäische Bildungsminister eingeleitete Bologna-Prozess soll der Vereinheitlichung und damit der größeren Transparenz der europäischen akademischen Abschlüsse dienen. Die Erklärung entfaltet jedoch keine Bindungswirkung, so dass nach wie vor Universitäten und Fachhochschulen am Diplom-Abschluss festhalten. Umgesetzt wurde dieser Prozess durch das Hochschulrahmengesetz, das es den Hochschulen ermöglicht – sie aber nicht dazu verpflichtet – Bachelor- und Masterstudiengänge zu entwickeln bzw. auszuprobieren.

• Berufliche Ausbildung:

Die Berufsausbildung in der Immobilienwirtschaft erfolgte früher nach dem Ausbildungsberufsbild des Kaufmanns/der Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, das im Zuge der Neuregelung von 2006 in Immobilienkaufmann/Immobilienkauffrau umbenannt wurde.
Diese neue, auf dem Berufsbildungsgesetz basierende Verordnung über die Berufsausbildung zum Immobilienkaufmann/zur Immobilienkauffrau, die am 01.08.2006 in Kraft trat, sieht im dritten Ausbildungsjahr fünf Wahlpflichtqualifikationen vor, nämlich Steuerung und Kontrolle im Unternehmen, Gebäudemanagement, Maklergeschäfte, Bauprojektmanagement und Wohnungseigentumsverwaltung. Der Auszubildende muss im sich im dritten Ausbildungsjahr für zwei dieser Wahlqualifikationseinheiten entscheiden. Damit wird Abschied genommen von dem bisherigen Monoberuf des Kaufmanns/der Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft.

Die betriebliche Ausbildung wird im Rahmen des dualen Systems durch die Ausbildung an der Berufsschule nach den Vorgaben des Rahmenlehrplanes für Immobilienkaufleute ergänzt.
Eine Veröffentlichung von angebotenen Ausbildungsstellen im Internet kann bei der Bundesagentur für Arbeit erfolgen.

• Berufliche Fortbildung:

Unter Weiterbildung versteht man eine Anpassungs- oder Aufstiegsfortbildung von Personen, die bereits in Berufsleben stehen und ihren Berufsbildungsstand entweder dem aktuellen Wissensstand anpassen wollen oder einen Aufstieg in ihrem Unternehmen anstreben. Die Aufstiegsfortbildung zum geprüften Immobilienfachwirt (IHK)/zur geprüften Immobilienfachwirtin (IHK) ist ebenfalls in einer Verordnung auf der Grundlage des Berufsbildungsgesetzes geregelt. Die frühere Bezeichnung dieses Abschlusses lautete „Fachwirt / Fachwirtin der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Im Gegensatz zur beruflichen Erstausbildung ist die berufliche Fortbildung eine berufsbegleitende Erwachsenenbildung. Die Regelungen hierzu finden sich in der Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Immobilienfachwirt /Geprüfte Immobilienfachwirtin vom 25.01.2008.

Im Jahr 2012 boten 46 Institutionen einschließlich einiger Weiterbildungszentren der Industrie- und Handelskammern Lehrgänge an, die zum Abschluss „Geprüfter Immobilienfachwirt/Immobilienfachwirtin IHK“ führen.

Beim anderen Abschluss handelt es sich um den funktionsorientierten Fachkaufmann für die Verwaltung von Wohnungseigentum. Rechtsgrundlage hierfür sind Kammerregelungen aufgrund einer Ermächtigung nach § 42 Abs. 2 Berufsbildungsgesetz. Allerdings ist das Interesse an dieser Fortbildungsmaßnahme relativ gering. Es gibt zurzeit zwei Bildungsträger in Deutschland, die entsprechende Lehrgänge anbieten.

Einen Überblick über die Anbieter von Lehrgängen der beruflichen Fortbildung erhält man bei der Bundesagentur für Arbeit im Internet.

• Institutionalisierte Berufsbildung:

Neben den auf dem Berufsbildungsgesetz beruhenden staatlichen beruflichen Aus- und Fortbildungsabschlüssen gibt es weitere von privaten Berufsbildungsträgern angebotene immobilienwirtschaftliche Lehrgänge. Sie führen zu institutsinternen Studienabschlüssen. In der Regel werden von diesen Institutionen auch Lehrgänge angeboten, die zu einem nach dem Fachwirtabschluss auf der Grundlage des Berufsbildungsgesetzes beruhen.
Die institutsinternen Abschlüsse bauen überwiegend auf dem Fachwirtabschluss oder auf einer vergleichbaren Vorausqualifikation auf. Zu den Bildungsträgern, die immobilienwirtschaftliche Kontaktstudiengänge oder Aufbaustudiengänge anbieten, gehören folgende Akademien:

  • Deutsche Immobilien Akademie an der Universität Freiburg GmbH
  • IRE/BS-Immobilienakademie GmbH auf Schloss Reichartshausen in Oestrich-Winkel
  • Akademie der Immobilienwirtschaft (ADI) in Stuttgart
  • Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Bochum
  • Südwestdeutsche Fachakademie der Immobilienwirtschaft in Wiesbaden,
  • Technische Akademie Südwest e.V. TAS in Kaiserslautern

Ein Überblick über weitere Bildungsträger mit einem immobilienwirtschaftlichen Seminarangebot wird hier angehängt.

Akademie der Immobilienwirtschaft (ADI)

AFM Akademie für Facility Management

AWB Akademie für Wirtschaft und Bildung

Akademie der Immobilienwirtschaft (ADI) GmbH

AWI – Akademie der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Baden-Württemberg GmbH

BBA – Berlin-Brandenburgische Akademie der Immobilienwirtschaft e.V.

Berliner Fachseminare Bernd Heuer Dialog Düsseldorf GmbH

Berufsakademie Sachsen

Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Leipzig

Bildungs-Service GmbH

Bundesverband Deutscher Sachverständiger und Fachgutachter e.V. (BDSF)

Deutsche Angestellten-Akademie (DAA)

DIA – Deutsche Immobilien-Akademie – an der Universität Freiburg

Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim

ebs IMMOBILIENAKADEMIE GmbH EUROFORUM Deutschland GmbH

Europäische Immobilien Akademie

Europäisches Institut für postgraduale Bildung an der TU Dresden e.V. EIPOS

Europäische Managementakademie – Gesellschaft zur Fort­bildung von Fach- und Führungskräften

ewm Wirtschaftssemninare MD GmbH

FWI Führungsakademie der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V.GBS – Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gemeinnützige GmbH

gtw Weiterbildung für die Immobilienwirtschaft GmbH

Handelskammer Hamburg

Haufe Akademie

Haus der Technik e.V. – HDT

HBC. Hochschule Biberach

HelfRecht Unternehmerische Planungsmethoden AG

Hochschule Anhalt (FH) – Hochschulstandort Bernburg, Fachbereich Wirtschaft

Hochschule Ostwestfalen-Lippe

IBS Lippstadt International Business School

IHK Giessen-Friedberg – Geschäftsstelle Friedberg

IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern

IHK Rhein-Neckar – Fort- und Weiterbildung

IHK Südthüringen – Weiterbildungszentrum

IHK Südwestsachsen – Chemnitz-Plauen-Zwickau

IHK-Weiterbildungsakademie GmbH

IHK-Zentrum für Weiterbildung GmbH

IMI Immobilien Institut UG

immopromot Bernd Eger OHG

Institut der Bauwirtschaft

Institut für Baubiologie und Ökologie, unabhängige private GmbH

Institut für City- und Regionalmanagement Ingolstadt e.V.

Institut für deutsches und internationales Baurecht e.V. – an der Humbold-Universität zu Berlin

Internationales Institut für Facility Management

IVD Institut – Gesellschaft für Immobilienmarktforschung und Berufsbildung mbH

JADE Hochschule

Josef-Humar-Institut e.V. – Institut für Wohnungseigentum und Wohnungsrecht

Klaus Nielen Institut für Immobilienwirtschaft GmbH

Management Forum Starnberg GmbH

Management GmbH

ML Fachinstitut für die Immobilienwirtschaft

Oldenburgische Industrie- und Handelskammer

PROTEKTOR – Fachschule für Dienstleistungen

Sächsische Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie – VWA

Südwestdeutsche Fachakademie der Immobilienwirtschaft e.V.

Tasche & Partner Sachverständigen-NetzwerkUniversität Leipzig – Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät – Stiftungslehrstuhl Grundstücks- und Wohnungs­wirtschaft

Technische Hochschule Ingolstadt

VDM Verband Deutscher Makler, Landesverband Bayern

VDM Verband Deutscher Makler Landesverband Nordrhein-Westfahlen

Verkaufstraining f. d. Immobilienwirtschaft

WAK Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG

WF-Akademie

Wirtschaftsakademie Küster GmbH

WIS Steintechnisches Institut Mayen-Koblenz im IHK-Bildungszentrum Koblenz e.V.

Württembergische Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie e.V.