Bei der Solararchitektur werden Gebäude planerisch so konzipiert, dass sie die natürliche Sonneneinstrahlung möglichst effektiv ausnutzen. So wird Energie für Heizung und Kühlung eingespart und ein komfortables Wohnklima für die Benutzer gewährleistet. Zu berücksichtigen sind dabei die örtlichen Wetterbedingungen und die Sonneneinstrahlung ebenso wie die Ausrichtung des Gebäudes nach den Himmelsrichtungen und die Verschattung durch Bäume oder zum Beispiel umliegende Gebäude. Oft kommt ein steuerbarer Sonnenschutz zum Einsatz. Mittlerweile wird von einem eigenen Architekturstil gesprochen.
Die Sonnenenergie soll dabei durch Speichermassen in Form von Mauern, Wänden, Böden und Dach aufgefangen und gespeichert werden. Allerdings kann auch Wasser – etwa in einem Pool auf dem Dach oder in einem Speichertank – als Wärmespeicher fungieren. Fenster, Glasbauteile und Wintergärten lassen das Sonnenlicht ein. Passive Solarhäuser sind in der Regel am Morgen kühl und am späten Nachmittag warm. Durch bauliche Maßnahmen soll derartigen Wärme- oder Kältespitzen jedoch entgegengewirkt werden. Zur Reduzierung von Wärmeverlusten ist eine gute Dämmung von Wänden, Fenstern und Dächern erforderlich. Durch die Methoden der Solararchitektur lässt sich heute der Energieverbrauch eines Gebäudes um circa 50 Prozent verringern.
Zusätzliche Heizenergie wird oft durch solarthermische Anlagen erzeugt. Soll eine solche aktive Solarenergienutzung stattfinden, muss ein System für den Transport der Wärme installiert werden. Eine konstruktive Herausforderung kann sich dadurch ergeben, dass die passive Nutzung der Sonnenenergie andere architektonische Anforderungen bedingt als die Anbringung von Sonnenkollektoren zur aktiven Energiegewinnung. So betrifft beides die nach Süden ausgerichteten Gebäudeteile. Optimal ist trotzdem eine Kombination beider Konzepte.
Bekannt wurde die Idee der Solararchitektur unter anderem durch das „energieautarke Solarhaus“ des Fraunhofer-Institutes für Solare Energiesysteme in Freiburg. Dieses Forschungsprojekt wurde in den Jahren 1992 bis 1996 betrieben.